Stress in der Schwangerschaft & Folgen für das Kind
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Nachdem Sie lange aufgeblieben sind und sich über Geburtsmöglichkeiten informiert haben, können Sie nicht einschlafen. Ist es überhaupt ratsam, auf der Seite oder dem Bauch zu schlafen? Bei jeder Mahlzeit fragen Sie sich, was Sie essen dürfen und was nicht. Auf der Arbeit geht es vielleicht gerade auch nicht so voran, wie Sie sich das wünschen. Wer ist hier gestresst? Zwischen den körperlichen Veränderungen während einer Schwangerschaft, den unbekannten Variablen und all den Dingen, die zu tun sind, lautet die Antwort: Sie selbst. Aber wissen Sie was? Das ist völlig normal und normalerweise kein Grund zur Sorge - oder zu noch mehr Stress. Es gibt jedoch einige Arten von Stress, die Ihr Risiko für bestimmte Komplikationen während und nach der Schwangerschaft erhöhen können.
Etwas Stress ist gut
Wenn es um Stress geht, vertreten Psychologen oft den Goldlöckchen-Ansatz: Zu wenig ist nicht gut, denn es macht uns passiv. Zu viel ist nicht gut, denn es kann uns überwältigen und zu emotionalen Erschütterungen und körperlichen Krankheiten führen. Entlang des Spektrums gibt es ein „genau richtiges“ Maß an Stress, das uns hilft, in den meisten Situationen optimal zu funktionieren. Das Goldlöckchen-Prinzip, in der Psychologie als Yerkes-Dodson-Gesetz bezeichnet, scheint auch in der Schwangerschaft zu gelten. Das menschliche Gehirn benötigt ausreichend, aber nicht übermäßigen Stress, um eine optimale neuronale Entwicklung sowohl vor als auch nach der Geburt zu fördern, so lautet der aktuelle Status quo in der Wissenschaft.
Stress ist jedoch nicht gleich Stress
Es gibt verschiedene Arten von Stress. Stress ist ein normaler Teil des Lebens, und er ist nicht einmal immer etwas Schlechtes. Die Sorge um Ihr Baby und die Schwangerschaft sind ein Zeichen dafür, dass Sie ein gutes Elternteil sein wollen - und das werden Sie auch sein. Eine dringende Deadline bei der Arbeit oder eine einmalige Meinungsverschiedenheit mit Ihrem Partner kann Ihren Puls in die Höhe treiben. Aber sie sind in der Regel kein Grund, sich langfristig Sorgen um Ihr Baby zu machen. Wenn Sie in der Lage sind, den Stress zu überwinden und nicht in ihm zu verweilen, sind Sie auf der sicheren Seite.
Besorgniserregender in der Schwangerschaft sind chronische Belastungen, die Sie einfach nicht abschütteln können. Sie können das Risiko von Komplikationen wie Frühgeburten erhöhen. Das liegt daran, dass Ihr Körper denkt, er befinde sich im „Kampf- oder Flucht“-Modus. Sie produzieren eine Flut von Stresshormonen, die sich auf das Wohlbefinden Ihres Babys auswirken.
Diesen Stress sollten Schwangere meiden
Zu den schwerwiegenden Stressfaktoren, die Sie und Ihr Baby am meisten belasten, gehören:
- große Veränderungen im Leben wie ein Todesfall in der Familie, eine Scheidung oder der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Wohnung;
- langfristige Schwierigkeiten wie finanzielle Probleme, gesundheitliche Probleme, Missbrauch oder Depressionen;
- Katastrophen wie Wirbelstürme, Erdbeben oder andere unerwartete traumatische Ereignisse;
- schwerwiegender Stress im Zusammenhang mit der Schwangerschaft, wie eine überdurchschnittlich große Angst vor den Wehen, Sorge um die Gesundheit des Babys;
- posttraumatische Belastungsstörungen erhöhen das Risiko, dass ihr Kind zu früh oder mit einem geringen Geburtsgewicht geboren wird.
Wenn einer oder mehrere der oben genannten Faktoren auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einem Therapeuten. Sie können Sie mit entsprechenden Hilfsangeboten versorgen.
Wie sich Schwangerschaftsstress auf das Baby nach der Geburt auswirken kann
Schwerer chronischer Stress während der Schwangerschaft kann nicht nur zu Schwangerschaftskomplikationen führen, sondern auch Auswirkungen auf das Baby haben, wenn es schon geboren ist. Forschungsergebnissen zufolge sieht das folgendermaßen aus.
Das Mikrobiom Ihres Babys
Die Forschung hat gezeigt, dass Stress im ersten Trimester die Mikroben in der Vagina einer Schwangeren negativ beeinflussen kann. Wenn ein Baby vaginal geboren wird, ist das Neugeborene diesen Mikroben ausgesetzt, was sein eigenes Darmmikrobiom und die Entwicklung des Gehirns beeinflusst. Die betroffenen Mikroben wirken sich wiederum auf das Immunsystem und den Stoffwechsel des Säuglings aus.
Der Schlaf Ihres Babys
Forscher fanden heraus, dass schwangere Frauen, die vor der Geburt unter psychischen Problemen litten, einschließlich diagnostizierter schwerer Ängste und Depressionen, bei ihren Babys ein um 23 Prozent erhöhtes Risiko für Schlafstörungen bis zu einem Jahr nach der Geburt haben. Der wahrscheinliche Zusammenhang: Das Stresshormon Cortisol, das den Körper bei übermäßigem Stress überflutet. Diese Chemikalie kann die Plazenta passieren und den Teil des Gehirns beeinflussen, der den Schlaf-Wach-Rhythmus des Kindes reguliert. Der Schlaf des Kindes ist oft ein wichtiger Gradmesser für eine gesunde Entwicklung. Deshalb ist es wichtig, dass schwangere Frauen auf ein hohes Stressniveau achten, das letztlich chronische Angstzustände und Depressionen auslösen kann.
Die Stressreaktion Ihres Babys
In einer Studie fanden Forscher heraus, dass ein hoher Cortisolspiegel - das Stresshormon - bei Schwangeren über den Schlaf hinaus Folgen für das Baby haben kann.
Bei chronischem Stress schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus, ein Hormon, das den Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen lässt und so die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion auslöst. Die Studie zeigte, dass Babys, die unter solchen Bedingungen im Mutterleib geboren wurden, 45 Jahre später Probleme mit Angstzuständen hatten. Wissenschaftler glauben, dass die Cortisolflut im System der Mutter die Sollwerte im Gehirn des sich entwickelnden Fötus verändern kann, so dass das Gehirn des Kindes schließlich darauf vorbereitet ist, mit einer bedrohlichen Welt umzugehen.
Auch wenn diese Forschungsergebnisse wie eine düstere Prophezeiung klingen, ist es wichtig zu wissen, dass dieselben Forscher auch herausgefunden haben, dass die Art und Weise, wie eine Person mit ihren Ängsten umgeht, einen großen Einfluss auf ihre Lebensqualität haben kann.
Stress lässt sich nicht vermeiden
Die Forschung zeigt, dass sich ein hohes Maß an Stress negativ auf eine schwangere Person und den wachsenden Fötus auswirken kann. Proaktive Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit während der Schwangerschaft - einschließlich der Bewältigung von Stress und Angstzuständen - können dazu beitragen, die Risiken zu mindern.
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